Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt in Bornheim

Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt in Bornheim

Dieser Beitrag behandelt aus bildlizenzrechtlichen Gründen hier und nicht auf Instagram die Geschichte der Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt in Bornheim. Die Geschichte zur Trümmerverwertungsgesellschaft selbst, die findest du auf Instagram.

Die Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt war eine zwischen 1949 bis 1964 betriebene Industrieanlage im Frankfurter Stadtteil Bornheim. Sie fand wegen ihrer einzigartigen Konzeption und ihrer enormen Leistungsbilanz seinerzeit weltweite Beachtung und konnte ihre Arbeit mit einer beispiellosen Bilanz abschließen.

Unterhalb des Bornheimer Hangs befand sich zwischen 1920 bis 1943 auf dem Areal am Ratsweg zwischen dem Bornheimer Hang, Ostpark und dem Riederwald das Stadion am Riederwald der Eintracht Frankfurt. Dieses Gelände wurde bereits ab dem 16. November 1943 als Trümmerschutt-Abladefläche für zerstörte Betriebe der Hanauer Landstraße genutzt.

Die Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt wurde von der Firma Lurgi projektiert, einem Tochterunternehmen der Metallgesellschaft. Beide Unternehmen waren neben den Baufirmen Philipp Holzmann und Wayss & Freytag sowie der Stadt Frankfurt an der Betreibergesellschaft beteiligt, der gemeinnützigen Trümmerverwertungsgesellschaft.

Die Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt sollte in einem möglichst kostengünstigen Verfahren, jedoch gleichzeitig mit größtmöglicher Effizienz, den im Zweiten Weltkrieg entstandenen Trümmerschutt in einer Form aufbereiten, die eine Verwertung aller anfallenden Materialien wie Steine, Mörtel, Stahl, Glas und andere Stoffe zu neuen Baustoffen ermöglichte.

Neben der Aufbereitung sollte die Anlage gleichzeitig die Weiterverarbeitung der vorsortierten und aufbereiteten Materialien und eine Endfertigung neuer Baustoffe bieten. Ab 1947 wurde eine zunächst provisorische Brech- und Siebanlage errichtet, die den Trümmerschutt in Zuschlagstoffe verwandelte. Diese wurde ergänzt durch eine Betonanlage, in der die Zuschlagstoffe für die Herstellung von Beton Verwendung fanden.

Für eine Verwertung des Feinschutts wurde eine Sinteranlage errichtet, die der Methodik der Hüttenindustrie folgend einen von sämtlichen unerwünschten Beimischungen freien Betonzuschlagstoff herstellte. Der fertige verdichtete Ziegelsplittbeton wurde direkt vor Ort für die Herstellung von Vollsteinen, Hohlblocksteinen, Wandplatten, Dachsteinen und Dachziegeln verwendet.

Die Anlage erreichte bereits 1950, ein Jahr nach Fertigstellung, eine Vollauslastung, die im Juli 1955 638 Menschen beschäftigte, die täglich in zwei Schichten arbeiteten. Bis zum Herbst 1947 wurden im Provisorium bereits rund 300.000 Vollsteine und 400.000 Dachziegel hergestellt.

Von der fertiggestellten Anlage wurden ab 1949 täglich 1.500 Kubikmeter Trümmerschutt verarbeitet. Daraus entstanden ebenfalls täglich bis zu 900 Kubikmeter verdichteter Beton, der von der Bauwirtschaft dank seiner Eigenschaften gern verarbeitet wurde und als Voll-, Hohlblock- und Deckensteine zur Auslieferung kam.

Schon im Zeitraum vor der Vollauslastung der neuen Anlage im Jahr 1950 wurden 30 Millionen Voll- und Hohlblocksteine für den Wiederaufbau Frankfurts hergestellt.

Die Anlage ermöglichte durch die Produktion von Ziegelbetonbausteinen den Wiederaufbau von rund 100.000 Wohnungen und Geschäftshäusern. Die Anlage stellte ihre Arbeit 1964 ein und wurde danach abgerissen, der 72 Meter hohe Schornstein wurde 1965 gesprengt.

1968 fand erstmals die Dippemess auf dem Gelände des Trümmerbergs statt, ebenso befindet sich hier die Eissporthalle. Auf dem Areal der ehemaligen Anlage für die Trümmeraufbereitung und -verwertung befinden sich heute ein Autohaus und ein Metro-Großmarkt.

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